Geometrischer Mittelpunkt des Kantons Zürich in Wangen bei Dübendorf mit Eisenplastik. |
Ganz in der Nähe findet sich dieser Findling mit Plakette. |
Wieder mal typisch: Die Schweizer Kantone haben je einen Mittelpunkt, der Stand Zürich aber, der noch nie durch zu wenig Selbstbewusstsein aufgefallen ist, hat deren zwei. Dass ich am Mittwoch von Brütten nach Dübendorf wanderte, war dadurch motiviert, dass ich beide Orte besuchen wollte. Den einen Mittelpunkt stöberte ich gleich am Wanderstart in Brütten auf, er findet sich oberhalb der Kirche auf einem Aussichtsgupf. Um eine Säule handelt es sich, die an die amtliche Vermessung des Kantons erinnert; der Brüttener Punkt war das Zentrum eines Systems von Triangulationspunkten. Anders gesagt: Dies ist der geodätische Mittelpunkt Zürichs. Den zweiten Mittelpunkt erreichte ich drei Stunden später nordöstlich des Dorfes Wangen bei Dübendorf in der Nähe des Rütihofes. Dies ist der geometrische Mittelpunkt, womit gemeint ist: Würde man die Umrisse des Kantons auf ein Blatt Papier zeichnen und das Gebilde ausschneiden, wäre dies der Punkt, an dem man es auf eine Nadel spiessen und balancieren könnte – man spricht auch vom "Flächenschwerpunkt". Dieser Mittelpunkt ist ausgeschildert und Standort eines Wanderwegweisers bei einer Gruppe von Haselbäumen; die Silhouette des Kantons ist in Form einer kleinen Eisenplastik nachgebildet. 200 Meter entfernt steht an einer Wegverzweigung mit einer Eiche zudem ein Findling mit Plakette. Er trägt die Aufschrift: "Die Sonne ist nicht der Mittelpunkt des Universums, die Erde nicht von unserem Sonnensystem. Doch hier, und das ist wahr, stellt der Stein den Mittelpunkt des Kantons Zürich dar."
PS: Die Mittelpunkt-Installationen sind nicht besonders alt. Die Säule von Brütten wurde 2012 eingeweiht. Fünf Jahre zuvor waren in Wangen die Eisenplastik und die Plakette am Findling angebracht worden.
Vermessungsmittelpunkt: Die Säule oberhalb der Kirche von Brütten. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen