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Samstag, 16. November 2019
Eine Aargauer Liebe
Am Mittwoch kamen wir auf dem Weg von der Lägerenweid hinab nach Oberehrendingen am Fuss des Steinbucks an einer imposanten Höhle vorbei, dem Heidenwybliloch. Sie entstand im Gefolge des Kalkabbaus ab 1893 für die örtliche Zementfabrik. Die Sage vom Heidenwybli ist wesentlich älter und muss irgendwann auf diesen Ort übergesprungen sein. Sie fängt im Nachbardorf von Oberehrendingen an, in Lengnau. Dort gibt es den Sepp, einen äusserst selbstbewussten Burschen, Sohn des Müller-Ehepaares. Sepp verliebt sich beim Tanz in eine junge Frau, die erst ganz am Schluss auftaucht, wunderschön ist und über den Boden zu schweben scheint. Er bringt sie heim, in der Gegend des Steinbucks verabschiedet sie sich und entschwindet. Die zwei haben sich aber für den folgenden Tag verabredet. Beim Steinbuck steht am nächsten Mittag die junge Frau, schenkt Sepp Blumen und erzählt ihm, dass sie verwunschen ist, weil sie einst ihren Eltern nicht gehorchte, indem sie wider deren Geheiss an einem Liebhaber festhielt. Seither darf sie bloss alle 100 Jahre drei Tage den Berg verlassen, in den sie verbannt ist. Wenn sich aber ein mutiger Jüngling findet, der ihr in den Berg folgt samt einer Blume in der Hand, so ist sie erlöst. Sepp, der Draufgänger, will es vollbringen. Er geht der jungen Frau nach in den Berg. Bis zwei feuerspeiende Drachen auftauchen. Nun bekommt er doch Angst, er dreht sich um und rennt, rennt, rennt, bis er zuhause ist. Dort legt er sich ins Bett, wird krank und stirbt nach drei Tagen. Und nun ist natürlich die Frage: Wann taucht die junge Frau das nächste Mal auf? Und will man es riskieren, sie zu erretten? Freiwillige vor!
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