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Wegweiser nach der Grenze. |
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Eine Haustür mit Positivbotschaft und ... |
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... eine Liegenschaft mit Abschreckungsschild. |
Am Mittwoch ging ich von Ponte Tresa nach Luino, die Wanderung verlief halb in der Schweiz und halb in Italien. Auf der Schweizer Seite hatte ich keine Probleme, ich folgte bis zum Campingplatz bei Molinazzo di Monteggio der Tresa; dort geht es weg vom Fluss hinauf zum Grenzdorf Termine. Auf der italienischen Seite, 600 Meter entfernt, liegt, Termine direkt gegenüber, Pianazzo. Doch kann man es nicht direkt und ohne Höhenverlust ansteuern, denn es gibt keine grenzüberschreitende Abstimmung beider nationalen Wegnetze. Stattdessen muss man von Termine gegen Norden absteigen zum Zollübergang von Cassinone und von dort auf der anderen Seite des Grenzzaunes im spitzen Winkel wieder aufsteigen. Theoretisch. Denn es existiert halb unten ein Loch im Zaun. Von ihm wusste ich durch den Bericht anderer Wanderer, fand es auch und benutzte es. Danach tat ich mich aber unheimlich schwer, den Pfad hinauf nach Pianazzo zu finden. Was folgte, war Improvisation im steilen Hang mit Stechlaub und umgestürzten Bäumen. Oben war ich erleichtert, alles gut gegangen, ich fand nun italienische Wanderschilder, hielt über Cascina Pastore, Trebedora, Casa Ferrario, Casa Demench wieder hinab zur Tresa. Leider ging ich die meiste Zeit auf Hartbelag. Unten kam das nächste, wesentlich gravierendere Problem. Beim Staudamm gelangte ich über die Tresa auf ihr einsames, bewaldetes Ufer. Doch weiter vorn war der Pfad irgendwie verschüttet und verkrautet, weitergehen hätte Gefahr bedeutet. Ich musste umkehren. Der Rest, die Strecke von Creva nach Luino, war Vorstadt und Stadt mit stark befahrenen Strassen. Kurz vor dem Bahnhof von Luino war dann auch noch die Unterführung unter dem Schienenstrang hindurch wegen Bauarbeiten gesperrt, was wieder einen Umweg erzwang. Nun, ich kam an, schmutzig von der Kraxelei im Grenzhang, doch auch zufrieden. Was gibt es noch zu erzählen von dieser vierstündigen Wanderung (260 Meter aufwärts, 340 abwärts)? Nun, die Italiener sichern ihr Eigen am liebsten mit militanten Hunden. Zwischen Planazzo und Luino kam ich in dem kraus überbauten, fleckenweise verwahrlosten, fleckenweise aber auch gentrifizierten Gebiet mit Höfen, Häusern, Villen noch und noch an Zäunen vorbei, hinter denen Bestien mit gewaltigen Gebissen heulten, bellten, in die Höhe sprangen, dass man einen Toten hätte erwecken können.
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