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Italienische Arbeiter bei der Gotthard-Bahntunnel-Baustelle
in Airolo um 1880. (Bild: "Unser Gotthard", Lüönd/Iten, Wikicommons) |
Gestern Morgen nahm ich in Zürich am Stauffacher beim
Tschingg einen Kafi, es handelt sich um ein italienisch ausgerichtetes, noch junges Lokal. Tschingge: So nannte man hierzulande früher abfällig die italienischen Arbeiter; das Wort
soll vom italienischen "cinque" (fünf) stammen und als Ausruf einem italienischen Spiel namens Morra zugehörig sein. In meiner Kindheit hörte ich den Ausdruck oft, es gab in meinem Dorf ein, zwei Familien aus dem Süden. Als später die Schweizer den italienischen Stil und Lebensstil von
vespa über
gelato bis Edoardo Bennato und Gianna Nannini zu bewundern begannen, verschwand der "Tschingg". Und nun ist er also zurück als selbstironische Beizenbezeichnung. Mir gefällt das Wort nach wie vor nicht, auch wenn es in der jetzigen Verwendung
nicht negativ gemeint ist und als typisches
Geusenwort gelten darf. Was das wieder ist, kann man hier nachlesen.
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