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Zeitmesser Kerzenuhr. (Foto: Flyout/Wikicommons)
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Ich schreibe an einem längeren Artikel über die Zeitmessung und ihre Geschichte. Hier eines von vielen Dingen, die ich in den letzten Wochen gelernt habe: Wesentlich zur Verbreitung des modernen Zeitempfindens trägt die Erfindung der mechanischen Gross-Uhr bei. Die ersten Exemplare entstehen um 1300 in Oberitalien. St. Peter in Zürich hat sechs Jahrzehnte später als erste Kirche auf dem Gebiet der damaligen Eidgenossenschaft eine solche Uhr, die von weitem sichtbar ist durch ihren grossen Stundenzeiger. Die neuen Uhren mit den Zahnrädern im Inneren fordern auch die Klöster heraus, die durch das Mittelalter hindurch sozusagen Hüter der Zeit gewesen sind. Mönche teilen den Tag und die Nacht damals in je 12 Stunden ein. In sogenannte
Temporalstunden, die sich am lichten, also hellen Tag von Sonnenaufgang bis -untergang orientieren. Im Sommer ist ein solcher 12-Stunden-Tag viel länger als im Winter, weil jede einzelne Stunde länger ist; das Gleiche gilt umgekehrt für die Nacht. Wichtigste Zeitquelle der Klöster ist die Sonnenuhr; hinzu kommen Sanduhren, Wasseruhren und Kerzenuhren. Die Temporalstunden halten sich je nach Gegend und Land noch Jahrhunderte.
PS: Alle Uhren im Haus brav adjustiert? Wir haben ab heute wieder einmal Sommerzeit. Müsste jetzt nicht sein, wenn es nach mir ginge.
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