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Donnerstag, 18. März 2021

Nie gottfern unterwegs

Bänkli hart an der Kante oberhalb von Intragna.
Auf der Via delle Vose zwischen Pila und Vosa am Rand der Isorno-Schlucht.

In Zürich schneite es, im Tessin blitzte die Sonne – so war das vorgestern. Wir reisten über Locarno nach Tegna und starteten dort. Unsere viereinhalbstündige Wanderung (840 Meter aufwärts, 380 abwärts) zerfiel in zwei unterschiedliche Teile. Der erste, etwas kürzere war eine Schlenderei: Der Melezza entlang, dem Talfluss des Centovalli, zogen wir nach Intragna. Es folgte die längere und wesentlich anstrengendere zweite Etappe. Wir begingen die Via delle Vose, den liebevoll instandgesetzten und -gehaltenen Maultierpfad via Pila und Vosa und über den Isorno nach Loco im Onsernonetal; wir wanderten praktisch nur auf Granit, aus Stufen und Platten ist der Weg gebaut, alte Bildstöcke und Kapellen säumen ihn, so dass der gläubige Fussgänger von einst auch hart am Abgrund der Schlucht des Isorno nie gottfern unterwegs war. Vor allem Bauern benutzten diese Route auf dem Weg zu den Märkten von Ascona und Locarno. In Loco hatten wir noch Zeit und verlängerten ins Nachbardorf Berzona. Dort hatte der Schriftsteller Max Frisch 20 Jahre lang gelebt. Leider kamen wir nicht mehr dazu, uns zu erkundigen, wo genau. Denn bald kam der Bus, und der verkehrt im Onsernonetal nicht allzu oft. 
Das zerfallene Kirchlein in Niva unterhalb Loco.

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