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Dienstag, 15. November 2022

Import von der Krim

Der Guschaturm am Hang über dem Waffenplatz St. Luzisteig.
Die Mauer, die den Waffenplatz gegen Süden begrenzt.
Das Restaurant Panorama.
An Wochenenden ist es geschlossen.
Geografie macht Geschichte. Im Mittelalter und auch noch in unserer Neuzeit ist das Rheintal nicht durchgehend als Strasse für den Transitverkehr geeignet, das Gelände ist mancherorts sumpfig. In der Gegend von Sargans und der heutigen Bündner Herrschaft umgeht ein Pass östlich in geringer Höhe das Rheintal zwischen Maienfeld und Balzers. Die Luzisteig, wie der Übergang heisst, wird schon von den Römern genutzt. Dass im engen Talschlitz zur Kontrolle Militärposten eingerichtet werden, Geländeschikanen und Tore mit Wachen: naheliegend. Die Bauten werden auch immer wieder zerstört, zuletzt durch Napoleons General André Masséna 1799. Im Jahr 1834 entsteht ein Ausbildungsplatz der Armee, der Vorgänger des heutigen Waffenplatzes. Die Anlage bildet samt den Bunkern, Batteriestellungen, Hangbarrikaden rundum ein Ensemble, das nicht leicht zu erfassen ist. Als wir am Samstag durchzogen, fielen uns folgende Gebäude und Orte auf:

  • Das Militärmuseum im alten Arsenal von 1856, das freilich geschlossen war, Winterpause.
  • Die Batterie Herzog etwas oberhalb am nördlichen Ausläufer des Schnielskopfes, die wir in einem zehnminütigen Abstecher erreichten; leider konnten wir nicht aufs Areal. Sie stammt von 1859.
  • Das Restaurant Panorama, die öffentliche Militärkantine. Sie wurde 1996 gebaut aufgrund eines Entwurfes des Bündner Architekten Peter Zumthor. Wir hatten nicht im Sinn einzukehren, es wäre auch nicht möglich gewesen, an Wochenenden ist das Lokal geschlossen.
  • Der Guschaturm im Steilhang oberhalb des Waffenplatzes am Wanderweg zur Walsersiedlung Guscha. Es handelt sich um einen Malakoffturm; das Fort Malakoff wurde durch den Krimkrieg vor gut 170 Jahren bekannt und sein Turm europaweit berühmt, es entstanden im Folgenden Ableger an verschiedenen Orten, so auch auf der Luzisteig.

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