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Sass de la végia, der "Fels der Alten". Die Passage unter den zwei verkeilten Felsblöcken ist gut zwei Meter hoch und soll die Silhouette einer Hexe abbilden.
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Felsklötze und Wald in Kombination prägen den Weg zum Lagh de Cama. |
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Im ersten Drittel des Aufstiegs, rechts fällt das Gelände zum Talboden (Misox) ab. |
Das
Val Cama machte mich als Wanderer glücklich. Es begann schon zuhause beim Kartenstudium, als ich sah, dass es keine Fahrstrasse gibt, die dieses Seitental des unteren Misox erschliesst. Auch für Biker eignet sich die Strecke ins Tal nicht, auf der man bis zum Lagh de Cama, dem Cama-See, 1080 Höhenmeter aufsteigt. Hin und zurück dauert die Wanderung laut Planungstool fünf Stunden – ich und mein Bergfreund Peider brauchten am Dienstag an die sechs Stunden. Ist halt alles ruppig. Der Weg ist im unteren Teil zudem sehr steil, immerhin auch bestens befestigt mit einigen Drahtseilzäunen sowie vor allem mit Treppen aus Hunderten Gneisplatten; den Steig nehmen auch die Mutterkühe, die in der Höhe mit ihren Kälbern sömmern. Weiter oben ist man nicht mehr ganz so steil unterwegs, gerät in Gelände, das von Bergstürzen geprägt ist, der Pfad schlängelt sich um vermooste Blöcke, die mal eher klein sind und mal so gross wie ein Haus. Kein Tritt ist auf dieser Unternehmung wie der andere. Macht das glücklich? Nun, es bereitet jedenfalls Vergnügen, eine Landschaft zu durchwandern, die bei allen menschlichen Spuren doch von der Natur regiert wird. Und die Schilder zu lesen, die Flurnamen kommentieren und an die Älpler und Säumer von einst erinnern. Wenn man schon fast nicht mehr dran glaubt, zeigt sich schliesslich in seinem Kessel der Lagh de Cama, und der ist eine Wucht. Grünlich ist sein Wasser, erstaunlich weit seine Fläche, gezackte Gipfel reihen sich über ihm: Piz de Sambrog, Piz d'Uria, Pizzo Campanile und Pizzo Caurga, die allesamt die Grenze zu Italien markieren. Ebenso schön wie die Landschaft ist, dass man mit den wenigen Menschen, die man an diesem Ort trifft, etwas gemeinsam hat, das verbindet. Alle, die den Bergsee geniessen, haben eine Strapaze hinter sich und vor sich. Denn es geht wirklich nur zu Fuss.
PS: Morgen etwas zu den zwei Orten am See, wo man einkehren kann. Es gibt da doch einiges zu erzählen. |
Der Lagh de Cama. Wer ihn gesehen hat, vergisst ihn nicht.
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