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Dienstag, 17. September 2024

Die nautae vom Genfersee

Die Mauerreste der langgestreckten Basilika von Lousonna. In der Antike ist 
mit "Basilika" nicht eine Kirche gemeint, sondern ein öffentliches Gebäude;
die römische Basilika diente als Markthalle oder auch als Verwaltungbau.

Ein antikes Mosaik in Lousonna.
Kurz nach dem Start zu unserer Wanderung auf dem Jakobsweg wichen wir am Samstag mal kurz von der offiziellen Route ab. Im Stadtteil Lausanne-Vidy erstreckt sich eine weite Fläche mit niedrigen Mauerresten. Bei ihnen handelt es sich um die Überbleibsel der gallo-römischen Siedlung Lousonna; "gallo-römisch" bedeutet, dass sich die Zivilisation der militärisch besiegten Gallier (Kelten) mit derjenigen der siegreichen Römer vermischt hatte. 1500 bis 2000 Menschen lebten in Lousanna, das ein wichtiger Umschlagplatz für Waren war, die über den See herangeschafft und auf dem Landweg weitertransportiert wurden und umgekehrt. Schmuck muss die kleine Stadt gewesen sein, die Häuser waren mit Säulenvorhallen versehen und hatten Innenhöfe, es gab Tempel und ein Theater. Und eine Basilika, eine grosse Halle, in der Handwerksgilden ihre Räume hatten und Läden untergebracht waren. Zu den wichtigen Berufsgruppen Lousonnas zählten die nautae lacus Lemanni, die Schiffer des Genfersees, das ist belegt. Im vierten Jahrhundert begann der Niedergang des Ortes direkt am Seeufer, gleichzeitig bildete sich höher oben am Hang ein neues Zentrum, die Cité. Dort entstand im Mittelalter die Lausanner Kathedrale.

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