Rub al-Chali, leeres Viertel. So heisst die grösste Sandwüste der Erde im südlichen Teil der arabischen Halbinsel. Sie misst 680 000 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Die Schweiz hat eine Fläche von 41 000 Quadratkilometern. Briten waren es, die als erste Nichtaraber den
Rub al-Chali durchzogen; Bertram Thomas tat es 1930/31, St. John Philby 1932. Nach dem Zweiten Weltkrieg dann machte sich
Wilfred Thesiger auf. Seine Expedition von 1946 - er ritt mit einheimischen Beduinen - finanzierte er, indem er für eine Anti-Heuschrecken-Organisation (Heuschrecken sind eine gefürchtete Plage) geografische Erkundungen vornahm und nach potenziellen Brutgebieten forschte. Derzeit lese ich mit Genuss Thesigers Reisebericht "Arabian Sands", eine Hommage an die beduinische Lebensweise, die mittlerweile praktisch untergegangen ist oder zumindest so ganzheitlich nicht mehr existiert. Thesigers Beduinen sind Leute, die praktisch nichts besitzen, sich jederzeit gern einem Raubzug gegen einen fremden Stamm samt Niedermetzelung aller Gegner anschliessen, die aber auch eine geradezu absurde Grosszügigkeit an den Tag legen und für ihre Gäste und deren Schutz jederzeit ihr Leben geben. Es sind die Porträts dieser Menschen, die das Buch grandios machen.
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Sanddünen des Rub al-Chali. (Nepenthes/ Wikicommons) |
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