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Montag, 22. August 2022

Aerni und die Apokalypse


Georg Aerni. Jahrgang 1959, aus Winterthur. Architekt, Architekturfotograf, Fotograf. Der Mann mit dem Auge für Ödlandschaften und Industriebrachen, für aufgelassene Fabrikhallen und Betonruinen, aber auch für alpine Firnbänder, eingestürzte Rustici und vom Fluss angeschwemmte Asthaufen. Mal hat der Mensch Anteil an dem, was da zu sehen ist, mal nicht, oft sind es Mischzustände. Grossartig sind diese Bilder, aber auch beklemmend, weil sie wirken, als sei die Apokalypse passiert. Als sei die Endzeit eingetreten. Und gleichzeitig ist das alles ungeheuer ästhetisch. Kühl und schön zugleich ist es eingefangen. Die Fotostiftung Schweiz in Winterthur zeigt derzeit unter dem Titel "Silent Transition" etliche von Georg Aernis Werken. Am Samstag schauten wir uns die Ausstellung an, und ich war hernach noch viel stolzer, dass der Künstler seinerzeit mein Büchlein "Hundertundein Stein" bebildert hat.

P.S. Vis-à-vis der Fotostiftung steht das Fotomuseum Winterthur, man besucht in der Regel beide gleichzeitig. Die Ausstellung "Wahlfamilie – zusammen weniger allein" war ebenfalls sehr ergiebig.

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