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Dienstag, 5. Dezember 2023

Katastrophenkunst

Unweit der Alten Aare erinnert in Lyss das Kunstwerk "Naufrage Moment mal re garde"
an das Schiffsunglück, bei dem im 17. Jahrhundert 111 Menschen starben. Hinten rechts die Infostele.

Am 5. September 1687 kommt es auf der Aare, heute "Alte Aare", bei Lyss im Berner Seeland zu einem Schiffsunglück, das bis heute als das grösste dokumentierte im Land gilt. Zwei zusammengebundene Weidlinge fahren von Aarberg Richtung Büren, sie sind völlig überladen. Der eine Weidling rammt einen Baumstrunk, kentert. Die Menschen im Wasser wollen sich auf den anderen Weidling retten, worauf dieser auch kentert. Am Ende sind 111 der insgesamt 137 Passagiere und Passagierinnen tot. Um Hugenotten und Hugenottinnen handelt es sich, Reformierte, die vor der Unterdrückung im katholischen Frankreich des "Sonnenkönigs" Ludwig XIV. geflohen sind. Am Oberen Aareweg in Lyss erinnern eine Kunstinstallation sowie eine Infostele an den Vorfall ganz in der Nähe am Wasser; an dieser Stelle führt auch der Weitwanderweg "Auf den Spuren der Hugenottinnen und Waldenser" von Frankreich über die Schweiz nach Deutschland durch (die Waldenser sind eine andere Gruppe von Protestanten, die damals auf der Flucht waren). Unlängst war ich vor Ort, dies, weil ich einen Artikel darüber schreiben will, wie die hugenottische Einwanderung unser Land geprägt hat. 

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