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Donnerstag, 15. Februar 2024

Schmutziges Gelb

Markante Sache: Wanderwegweiser in Rotkreuz LU.
(Foto: Lord Koxinga / Wikicommons)
Betti aus Wald hat mir "Us eusere Walder Heimat" zugeschickt, ein Blatt mit Themen rund um ihre Gemeinde im Zürcher Oberland. Und zwar bekam ich die Ausgabe vom Dezember 2023, in der es um den Lehrer Johann Jakob Ess geht. Er, der wegen seiner Liebe zur Tochter eines Bierbrauers nach Wald gezogen war, begann 1933 im Züribiet mit dem Markieren von Wanderwegen, die "Schweizer Wanderwege" als nationale Organisation entstanden erst ein Jahr später. Drei wissenswerte Dinge aus dem langen und informativen Artikel:

  1. Die ersten, 1933 markierten Wanderrouten führten von Zürichs Tram-Endstationen in die nahe Landschaft und retour.
  2. Im Zweiten Weltkrieg wurden alle Wanderschilder entfernt, man fürchtete, bei einer Invasion könnten sich die deutschen Truppen an den Markierungen orientieren. Sozusagen als Realersatz publizierten die "Zürcher Wanderwege" 1943 das Buch "Auf Wanderwegen rund um Zürich".
  3. Warum die normalen Wanderwege gelb markiert sind – dazu gibt es verschiedene Theorien. Laut dem Sohn von Pionier Ess fuhr ein Zahnarzt, der ein Auto besass, mit Vater und Sohn Ess ins Gelände. Dort wurden Wegweiser in verschiedenen Farben an einen Baum gehalten. Der Versuch zeigte: Grün ging nicht, weil das Blattwerk ja auch grün war. Orange und Rot wiederum passten Johann Jakob Ess nicht, weil er leicht farbenblind war und beide Farben als unangenehm empfand. So kam man auf Gelb. Auf ein leicht "schmutziges" Gelb genauer gesagt, das vom Gelb der Post unterscheidbar war.

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