Der Jakobsweg über den Etzelpass nach Einsiedeln, Abbildung auf der Infotafel auf dem Etzelpass. (Foto: Roland zh / Wikicommons) |
Wenn man sich mit dem Phänomen der Jakobspilgerei befasst, muss man sich mindestens drei geschichtliche Dinge vor Augen halten. Erstens wurde im 9. Jahrhundert in Santiago de Compostela in Spanien jene Grabstätte entdeckt, in der angeblich die sterblichen Reste des Apostels Jakobus ruhten. Damit bekam die christliche Welt ein neues Pilgerziel neben Rom und dem Heiligen Land. Zweitens: Jeder Weg, der nach Santiago de Compostela zu Jakobus führt, ist automatisch ein Jakobsweg. Erst mit der Zeit ergaben sich fixe Routen wie zum Beispiel, auf dem Gebiet der Schweiz, der Schwabenweg von Konstanz nach Einsiedeln. Und drittens: 1987 erklärte der Europarat die Pilgerwege nach Santiago zur ersten europäischen Kulturstrasse. Er löste damit jenen Wander-Pilger-Boom aus, der nach wie vor anhält.
Warum ich das erzähle? Nun, ich habe vor einer Woche mit ein paar lieben Leuten ein neues Grüppli gebildet, das wohl nicht länger als ein Jahr bestehen wird. Wir wollen uns immer am Samstag treffen und auf Jakobswegen die Schweiz durchwandern. Etappenweise also, wobei diese Etappen nicht allzu lang sein sollen, man will es ja nicht übertreiben mit der Pilgerei, möchte auch gut essen und sich ab und zu einen Abstecher zu Interessantem in der Nähe der Route leisten. Möglicherweise gibt es, wenn der Sommer da ist und die Alpen endlich wieder begehbar sind, einen längeren Unterbruch zugunsten der einen oder anderen Passwanderung oder Bergtour. Sei dem, wie dem sei: Heute starten wir vor dem Münster von Konstanz zu Etappe eins und ziehen auf dem Schwabenweg südwärts – Einsiedeln, wir kommen.
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