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Spaltenflue und Silberbrünneli. |
Der Eggwald nördlich von Niederweningen gilt als grösster zusammenhängender Wald des Kantons Zürich. Als wir ihn am Samstag durchquerten, fesselten uns gleich zwei Dinge. Erstens das Silberbrünneli. Mit ihm ist eine sinistre Sage verbunden: Ein Waldarbeiter soll einst den eigenen Sohn umgebracht haben. Denn der Sohn wollte den Silberlöffel nicht hergeben, den ihm sein Pate geschenkt hatte. Der habgierige Vater wurde, wie es sich gehört, nach seiner Untat von einer seltsamen Krankheit dahingerafft. Die zweite Attraktion des Eggwaldes: Das ist die Spaltenflue unweit des Brünnelis, die man in einem ausgeschilderten Kurz-Abstecher vom Hauptwanderweg erreicht. In einer steilen Halde sind mächtige Nagelfluhwände zerborsten. Sie geben eine begehbare Rinne frei. Rundum hat es mächtige Steinbrocken, die von der Höhe niederstürzten. Und kleine Höhlen. Wenn man einen Räuberfilm drehen würde, wäre die Spaltenflue der passende Ort für das Räuberlager. In der erwähnten Sage sind Spaltenflue und
Silberbrünneli verknüpft: Von der Fluhkante habe der Vater den Sohn in den Tod gestossen, heisst es.
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