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Sonntag, 23. Januar 2022

Grubendurs und Grubenänni

Ich mag diese kleinen Entdeckungen beim Wandern. Gestern kamen wir auf dem Bucheggberg im Kanton Solothurn 500 Meter nördlich von Aetigkofen zum Sandsteinbruch "Ober Bockstein". Apart, man betritt diesen durch einen Tunnel, den die Nutzer einst ausbrachen. Der Abbau begann im 16. Jahrhundert. Man brauchte damals viele Mühlsteine, eine Grube in der Nähe bei Oberramsern konnte den Bedarf nicht mehr decken. So erteilte der Grosse Rat von Solothurn 1527 einem örtlichen Müller den Auftrag, bei Ober Bockstein, auf dessen Grund und Boden, Stein zu brechen. Nach einigen Jahren gab der Müller allerdings auf, sein Sandstein war zu weich für Mühlsteine, hatte sich herausgestellt. 1777 kam wieder Betrieb in die Ober-Bockstein-Grube. Vor allem Ofenplatten wurden nun aus dem Sandstein fabriziert. Der letzte Steinhauer, der "Grubendurs", hauste mit seiner Frau, dem "Grubenänni", bis 1890 vor Ort, wo sich die beiden in einer höhlenartigen Nische (Foto unten) notdürftig eingerichtet hatten, wie ich auf einer Infotafel las. Das war sicher hart.

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