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Dienstag, 2. Juni 2020

Chnubuhubutour

Das schmucke Trub von oben.
Wer im Emmental wandert, kommt von Chnubu zu Hubu, das will nicht enden. So war das auch gestern Montag - daher taufte ich meine Tour, von der ich morgen mehr erzählen will, "Chnubuhubutour". Für alle, die des Schweizer- respektive Berndeutschen nicht mächtig sind: Chnubu ist Chnubel, also Knubbel, also Hügel. Und Hubu ist Hubel, also Hügel, dieser zweite Ausdruck findet sich im Duden. Gestartet war ich in Trub. Als ich etwas später von oben auf das Dorf hinabschaute, fand ich den Anblick lieblich, speziell den des Kirchleins. Bis mir einfiel, dass im Ancien Régime die Kirchen sozusagen Filialen der Herrschaft waren und die Pfarrer enge Mitarbeiter der Obrigkeit. Zuträger. Sitteneinpeitscher. Aufgrund der Taufrodel wurde zum Beispiel auch bestimmt, wer für die Gnädigen Herren in den Militärdienst einrücken musste. Nun wieder zu Trub: Ein Täufer-Fussweg führte mir dort vor Augen, dass diese Gegend mit den abgelegenen Höfen und entrückten Winkeln Täufergebiet war. Jahrhundertelang wurden die Täufer des Emmentals verfolgt, drangsaliert, eingekerkert. In Trub gab es einst sogar besoldete Täuferjäger. Also, seien wir nicht zu gefühlig im Umgang mit der Dorfkirche. Apropos Berner Täufer: Vor drei Jahren bat der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus die noch existierenden Täufergemeinschaften des Kantons um Verzeihung.

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