In einem meiner letzten Blogeinträge kam ich auf die Münz zu sprechen, eine Flur etwas ausserhalb von Appenzell, wo im 18. Jahrhundert für einige Jahre Innerrhoder Münzen geprägt wurden. Ich merkte an, dass ich gern mehr erzählen würde, aber keine gute Quelle fände. Darauf meldeten sich die Leserinnen Betti und Marianne, die mir beide eine solche - dieselbe - Quelle angaben. Und so kann ich jetzt vom Luzerner Münzmeister Karl Franz Krauer berichten. Er bekam 1734 vom Innerrhoder Landrat die Bewilligung, im Ländli für 15 Jahre eine Münzstätte zu betreiben. Nun hatten die privaten Geldhersteller des Ancien Régime ein Interesse daran, nicht zuviel teures Edelmetall in ihre Münzen zu pressen, um bei der Ausgabe derselben möglichst viel zu verdienen. Krauer stellte in grossen Mengen Münzen von geringem Silbergehalt her, zweifelhafte Ware. Das sprach sich in der Eidgenossenschaft herum, so dass die Innerrhoder Währung wenig beliebt war. 1738 wurde Krauer von der Obrigkeit gerüffelt. Doch durfte er letztlich wieder Geld prägen. Wenige Jahre später wurde er in Österreich verhaftet. Der Landrat löste ihn aus (was sind diese Innerrhödler gutmütig!) und liess ihn weitergeschäften. 1745 starb Krauer. Ein Nachfolger wurde nicht ernannt, dies war das Aus für die eigene Währung der Innerrhoder.
Der Innerrhoder Hauptort Appenzell, Luftaufnahme aus 400 Metern Höhe von Walter Mittelholzer, 1922. (ETH-Bibliothek/ Wikicommons) |
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