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Mittwoch, 22. Juli 2020

Pater Theo, die Madonna, das Erwachsenenkind

Die Madonna von Oberkastels, um 1200. In der rechten Hand hält sie den Apfel,
den Eva vom Paradiesbaum pflückte. Das Jesuskind sieht seltsam erwachsen aus.
Pater Theo, der uns am Samstag durch das Kloster Disentis führte, uns die barocke Kirche zeigte, das Museum, Knochenrelikte der beiden Gründerheiligen - diesen Benediktinerpater fand ich eine Wucht. Innerschweizer ist er aus Nidwalden, ist, wenn ich mich recht erinnere, seit 37 Jahren im Kloster, hielt dort verschiedene Ämter, leitet als Kantor die gregorianischen Chorgesänge, unterrichtet im klostereigenen Internat. Ich mochte seinen Mix aus Lakonie und Witz, die Gelassenheit, mit der er erzählte und das Klosterleben beleuchtete von spirituell bis weltlich - ein Mitbruder, sagte er, sei Skisportfan, wenn ein Abfahrtsrennen sei, dann sei er immer im Gemeinschaftsraum mit dem Fernseher zu finden. Ich kann eine solche Klosterführung nur empfehlen, wir waren zu acht, buchten auch das Museum und zahlten für die zwei Stunden geballten Katholizismus 130 Franken. Das Kloster Disentis, die weisse Arche der Surselva, ist übrigens gut 1300 Jahre alt. 
Dem Märtyrer Placidus von Disentis wurde grad der Kopf
abgeschlagen. Das Ölbild entstand um 1630.

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