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Je nach Winkel ist der Abendberg begrast und sanft oder felsig und hart.
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Drei Abendberge gibt es im Land, allesamt sind sie Berner. Der erste steht im Kiental, der zweite findet sich westlich von Wilderswil nah Interlaken, und der dritte ist Teil jener Bergmasse, die das Simmental vom Diemtigtal trennt. Gestern bestieg ich Abendberg Nummer drei. Ich stellte fest: Dieser Abendberg ist ein Chamäleon. Ein Rollenspieler. Er wirkt sanft, wenn man sich ihm von vorne nähert, von der Alp Rinderalp her. Von der Seite aber und noch mehr von hinten, also vom Diemtigtal aus, ist er ein wilder Kerl, der trotzig seine Kalkspitzen in den Himmel rammt. Und noch ein zweites Wort zur gestrigen Unternehmung: Kalt war es, eine giftige Bise blies, ich musste die meiste Zeit die Jacke tragen. Auf dem Rinderberg erzählte mir die Bäuerin, am Morgen seien es nur fünf Grad gewesen. Und das im Juli.
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