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Obama nungara, links ist vorn, rechts hinten. (Foto: Wikicommons) |
Obama nungara ist jetzt keine Schönheit, finde ich. Gleichzeitig ist das Gewürm raffiniert gebaut. Es hat viele Augen. Die Mundöffnung ist ungefähr in der Mitte bauchseitig platziert. Und der Appetit des Tierleins, das etwa sieben Zentimeter lang wird, ist erstaunlich, wobei die Beute mit einem Enzym speditiv zu Brei verwandelt wird. Vor allem Regenwürmer und Schnecken frisst der Plattwurm mit dem exotischen Namen. Genau das sei,
las ich unlängst im "Tagi", ein Problem. Obama nungara wurde auf unseren Kontinent eingeschleppt, breitet sich in Europa seit zwei Jahren rasant aus, ist auch hierzulande angekommen – und setzt den heimischen Boden-Lebewesen zu. Vor allem dem Regenwurm, der so ökologisch wirksam den Boden lockert, bereits durch den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln bedroht ist und nun auf einen neuen Feind trifft. Einen, der ihn zu Mus verarbeitet und frisst. Die Zürcher Baudirektion hat soeben dazu aufgerufen, die Ausbreitung von Obama nungara in Gärten und vor allem im Wald zu verhindern. Gefordert sind vor allem Betriebe, die mit Topf- und Gartenpflanzen handeln. Sie sind sozusagen das Einfallstor und sollten nun ihre Waren sorgfältig mustern. Der Name der Gattung "Obama" hat übrigens mit dem vormaligen US-Präsidenten Barack Obama nichts zu tun. Er stammt aus einer brasilianischen Indianersprache, nimmt die blattförmige Gestalt des Wurms auf und besteht aus zwei Teilen:
oba bedeutet "Blatt" und
ma "Tier".
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