Der Palast aus der Luft. (Screenshot) |
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Donnerstag, 14. April 2022
Genua in Trogen
Johann Caspar Zellweger, 1768 in Trogen geboren, ist Handelsherr in der Textilbranche, die Familienfirma geschäftet über die Grenzen hinweg, unterhält Filialen in Lyon und Genua. In der zweiten Lebenshälfte wird er sich auf die Philanthropie verlagern, Erziehungsanstalten gründen, sich starkmachen für menschenfreundlichere Schulen und für gemeinnützige Angelegenheiten. Mit 22 Jahren heiratet er die fünf Jahre ältere Dorothea Gessner, eine junge Frau aus einer angesehenen Zürcher Familie. Ihr Vater ist Salomon Gessner, Dichter und Gründer der NZZ bzw. ihrer Vorgängerin. Dass ein derart habliches, weltgewandtes Paar eine standesgemässe Residenz begehrt, scheint klar und drängt sich umso mehr auf, als Zellwegers Gattin ja immerhin aus Zürich stammt, man muss sie ein wenig verwöhnen in der Appenzeller Provinz. Im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts entsteht in Trogen der Fünfeckpalast, in dem das Paar fortan wohnt. Das Steingebäude mit den fünf Ecken – ich kam gestern Vormittag vorbei – ist einem Genueser Stadtpalast nachempfunden. Es galt in seinen ersten Jahren als eines der grössten Privathäuser der Schweiz; mein Foto zeigt die Dimensionen nicht wirklich. Heute sind im Fünfeckpalast Räume der Ausserrhoder Kantonsjustiz sowie der Kantonsbibliothek eingerichtet.
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