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Mittwoch, 1. Februar 2023

Gastroitalienisch

Das Kärtchen auf unserem Tisch.
Da ist Gänsefleisch drin.
Im Restaurant La Palma in Bissone, am Luganersee gegenüber von Melide gelegen, assen wir gestern hervorragend. Beide hatten wir zum Hauptgang grosse Ravioli mit Gänsefleisch, dazu ich als Vorspeise Artischockensalat mit Granatapfelkernen und meine Begleiterin Cozze, Miesmuscheln. Auf unserem Tisch stand ein Kärtchen, das ein saisonales Gericht anpries: Cazzoeula. Um ein lombardisches Wintergericht handelt es sich, das bisweilen auch Cassoeula, Cassola und ähnlich heisst; womöglich ist der Name abgeleitet von französisch Casserole, Topf. Das Eintopfgericht enthält Schweinefleisch und Kohl und wird in der Regel mit Polenta serviert, es gibt viele lokale Varianten. Auf dem selben Kärtchen las ich auch, dass die Cazzoeula im Rahmen der giorni della merla zu haben sei. Tage der Amsel? So heissen in Italien die letzten drei Januartage. Wer sich für die diversen Deutungen der Redewendung und alles Mitschwingende interessiert, findet im italienischen Wikipedia-Eintrag viel Material. Unter anderem heisst es, der Frühling komme früh, wenn die Amseltage besonders kalt sind. Und umgekehrt trifft der Frühling angeblich mit Verspätung ein, wenn die letzten Januartage speziell warm sind. Falls dies stimmt, wird es – oh weh! – dauern bis zur Ankunft des Frühlings.

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