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Der Ponton auf dem See vor Uetikon. Und die Container für die abgepumpte Erde. |
Vor der Goldküstengemeinde Uetikon am See schwimmt im Zürichsee ein Ponton. Von der Plattform aus wird der Seegrund zum Ufer hin gesäubert, Schläuche saugen schädliches Material ab von Blei über Zink und Arsen bis Uranteilchen, alles landet in gelben Containern. 25 Millionen Franken oder auch einiges mehr kostet die komplikationsanfällige
Sanierung, 20 Prozent zahlt die öffentliche Hand, 80 Prozent die "Zeochem", wie die "
Chemie Uetikon" heute heisst. 1818 gegründet, produzierte die Fabrik lange Dünger. Das verseuchte Abwasser wurde, bevor die ersten Kläranlagen aufkamen, unbehandelt in den See geleitet. Am Sonntag zeigte mir ein Freundespaar aus Uetikon das riesige, 66 000 Quadratmeter messende Chemieareal, das derzeit zum grössen Teil begehbar ist; Dünger wird hier keiner mehr fabriziert, die "Zeochem" geschäftet von Rüti im Zürcher Oberland aus, in einige Gebäude sind Zwischennutzer eingezogen. Die Uetiker Chemiefläche ist im totalen Wandel begriffen, an die Stelle des Industriebetriebs an bester Lage tritt bald ein pfleglicherer Mix: Wohnen, öffentlicher Park, Gewerbe. Und vor allem soll ein neues Gymnasium entstehen. Dessen Schülerinnen und Schüler werden in einigen Jahren einen grandiosen Seeblick haben. Der Ponton ist bis dahin längst entfernt. Die Giftstoffe im See hoffentlich auch.
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Auf dem Areal der Düngerfabrik. In ein paar Jahren wird hier gelernt und gewohnt. |
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