In der St.-Antonius-Kirche in Schwaderloch AG. |
In Schwaderloch, wo wir am Samstag zu unserer Fricktalwanderung starteten, fanden wir in der modernen – und sehr schönen – Kirche das Kreuz verhüllt von einem violetten Tuch vor. Später in der Kirche in Mettau dasselbe: violett verhülltes Kreuz. Um eine vorösterliche Gepflogenheit der Katholiken handelt es sich, meist wird das Kreuz einen Sonntag vor dem Palmsonntag (er war vorgestern) verdeckt; am Karfreitag dann, am Tag der Kreuzigung Jesu, wird das Tuch wieder abgenommen. Für diesen Brauch gibt es einige Erklärungen, hier zwei. Die erste Erklärung ist historischer Art, es gab eine Zeit, in der Kreuze mit dem geschundenen Jesus selten waren, stattdessen dominierten die "Triumphkreuze", die mit Gold und Edelsteinen geschmückt waren. So etwas Protziges passte natürlich nicht zum Karfreitags-Thema des Leidens, darum die Verhüllung. Die zweite Erklärung ist eher philosophisch. Was man verhüllt, das macht man sichtbar. Das Kreuz, das in der Karwoche im Mittelpunkt steht, wird mit einem Tuch markiert, sodass es sofort auffällt. Und umso stärker wirkt dann am Karfreitag die Enthüllung. Die violette Farbe des Tuches wiederum ist eine der Liturgiefarben des Katholizismus. Sie steht für das Fasten, in diesem Fall für das Fasten vor Ostern.
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