Julius Maggi war Schweizer. Der 1846 in Frauenfeld geborene Sohn eines ausgewanderten Lombarden war er, was erklärt, weswegen man den Familiennamen italienisch ("Madschi") ausspricht, hierzulande wenigstens. Das von Maggi in Kemptthal unweit von Winterthur begründete Unternehmen war führend in der Fertigung von Brühwürfeln, Flüssigwürze, Instantsuppen. Schon 1887 entstand im grenznahen Deutschland, in Singen, eine Niederlassung. Der daraus gewachsene Firmenteil biederte sich vor und während des Zweiten Weltkriegs den Nazis an, bekam einen Exklusivvertrag zur Belieferung von Wehrmachtsoldaten, spannte osteuropäische Zwangsarbeiter zur Produktion ein. 1947 fusionierte Maggi, in jener Zeit ziemlich verrufen, mit Nestlé, heute ist Maggi eine der grossen Marken des Weltkonzerns. Das Areal in Kemptthal verkaufte Nestlé vor gut 20 Jahren an Givaudan. Das Werk in Singen ist längst eines von mehreren in Deutschland, pro Jahr werden hier rund 40 Millionen Flaschen Maggi-Würze hergestellt. Am Mittwoch, als ich in Singen auf den Zug Richtung Schaffhausen wartete, fotografierte ich vom Perron aus das Maggi-Firmenschild.
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