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Montag, 23. Oktober 2023

Fossatis letzte Bleibe

Hier ruht in der Kapelle, die er selber ersann, Gaspare Fossati.
Das Hagia-Sophia-Relief im Inneren.

Blick von der Terrasse des Friedhofs Morcote
über den Luganersee Richtung Süden.
Der Friedhof von Morcote wird immer wieder mal als schönster Friedhof der Schweiz bezeichnet. Das ist nachvollziehbar. Allein die Lage: Hoch über dem Luganersee ist er eingerichtet in einem terrassierten Hang, hier triumphiert der Tod über das Leben, in der Tiefe schimmert das Wasser, dahinter zieren Berge den Horizont. Die splendiden Grabmale für vergessene Grössen wie den Opernbariton Georges Baklanoff reihen sich. Auch Kunst gibt es zu betrachten, so das Grab eines Bankiers mit einer Henry-Moore-Skulptur. Als wir den Friedhof vor einer Woche aufsuchten, hatten wir etwas Bestimmtes im Sinn. Die Kapelle des Gaspare Fossati wollten wir besichtigen, des grossen Tessiner Architekten aus Morcote, der im 19. Jahrhundert zuerst Hofarchitekt des Zaren war und dann für den Sultan des Osmanenreiches wirkte. In ganz Europa machte Fossati Furore, als er in zwei Jahren die vom Einsturz bedrohte altehrwürdige Hagia Sophia rettete und erneuerte. Im Inneren der Grabkapelle aus roten Ziegeln, die er 1869 für sich und seinen Bruder Giuseppe erschuf, findet sich ein Relief. Es zeigt … die Hagia Sophia.

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