Fleischlastiger Teller. (Jocian/Wikicommons) |
Mir kommt es vor, als veranstalteten Jahr für Jahr mehr Restaurants im Land eine Metzgete. Manche reihen gar über die Wochen hinweg mehrere Metzgeten aneinander. Bisweilen bin ich dann froh, wenn ich auf Wanderung eine Beiz finde, in der es eine normale Karte hat. Eine ohne Adrio, Schlachtplatte, Blut- und Leberwürste, frische Koteletts. Gestern las ich im "Blick" eine kurze Geschichte der Metzgete. Dass diese Teil der hiesigen Profigastronomie ist und dass alle Gesellschaftsschichten teilnehmen von der Lehrerin bis zum Lastwagenfahrer und vom Pfleger bis zur Kosmetikerin, diese Tradition ist noch gar nicht so alt, das begann so circa 1940, während die Fleischproduktion professionalisiert und industrialisiert wurde. Zuvor hielt man Schweine – das Schwein ist das Haupttier der Metzgete – nicht nur auf Bauernhöfen, sondern auch in der Stadt. Man fütterte das Tier mit Essensresten, führte es zum Fressen auch in den Wald. Kam die Kälte, kam der Schlachttermin. Die Metzgete war damals ein Brauch in der kleinen Gemeinschaft, öffentlich ausgeschrieben für zahlende Gäste wurde sie eher selten.
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