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Sonntag, 4. August 2024

Aufstieg und Ende einer Fähre

Die Reste des alten Fährhauses am Ostufer der Aare bei der Burgruine Freudenau, Untersiggenthal.
Die Strassenbrücke hinüber zur Stilli.
Als wir am Montag von Turgi nach Döttingen wanderten, kamen wir auch zur Autobrücke, die über die Aare zur Stilli führt. Sie ist die Nachfolgerin einer früheren, 1903 gebauten Strassenbrücke. "Stilli", der Name der kleinen Ortschaft, die seit fast zwei Jahrzehnten zur Gemeinde Villigen gehört, rührt daher, dass die Aare in diesem Abschnitt still fliesst. Also keine Wirbel bildet und auch nicht übermässig zieht. Beste Voraussetzungen für eine Fähre. Tatsächlich entstand die Siedlung am Westufer der Aare, nachdem die adeligen Gebietsherren 1446 beschlossen hatten, an der günstigen Stelle eine Fähre einzurichten. Von ihr profitierten viele, die Stillemer bedienten die Waren- und Personenfähre, transportierten Menschen und Waren, beteiligten sich an der Flösserei und am Holzexport ins Ausland. Das Geschäft florierte, bis im 19. Jahrhundert erste Wasserkraftwerke in der Region die Schifffahrt erschwerten. Die Eisenbahn konkurrenzierte zudem den Verkehr auf dem Wasser. Das Ende der Fähre bei der Stilli kam schliesslich, als Anfang des 20. Jahrhunderts die erwähnte Strassenbrücke erstellt wurde. Am Ostufer, gleich bei der Burgruine Freudenau, sind von der einstigen Fähre die Mauerreste eines Häuschens geblieben. In ihm fanden die Fährleute und ihre Passagiere bei schlechtem Wetter Schutz.

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