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Dienstag, 6. August 2024

Zürich-Schuh

Die Tafel mit der historischen Bergsturz-Karte bei der Atzmännig-Bahn-Talstation.
Zürich-Schuh? Ich las das Wort am Samstag auf einer Tafel bei der Talstation der Atzmännig-Bahn im Goldingertal, Kanton St. Gallen. Auf der Tafel war eine historische Kartenskizze abgebildet, die Zeichnung eines Lehrers, der 1923 eine ältere Zeichnung von 1816 kopiert hatte. Am 3. Juli 1816 ereignete sich im Gebiet ein Bergsturz, bei dem vom Atzmännig her gewaltige Gesteinsmassen ins Rutschen kamen, Nagelfluh ist dafür prädestiniert. Zehn Personen starben, drei Bauernhöfe wurden vernichtet. Dabei hatten die Menschen in der Gegend damals ohnehin viel zu leiden: 1816 war hierzulande ein Jahr praktisch ohne Sonne, permanent regnete es, nichts gedieh auf den Feldern, eine Hungersnot brach aus, speziell der Kanton St. Gallen und das angrenzende Zürcher Oberland waren betroffen. Und dann noch dieser Bergsturz, den die Zeichnung aus dem schlimmen Jahr massstabgetreu kartographierte. In Zürich-Schuh. Es handelt sich um ein regionales Längenmass in der Zeit, bevor der Meter schweizweit zum Standard wurde.
Im Goldingertal.

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