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Mittwoch, 14. August 2024

Der böse Wirt von Tafers

Die Jakobskapelle in Tafers mit dem Hühnerwunder-Bildzyklus.
Die riesige Jakobsmuschel vor der Kapelle.
Der heilige Jakob.
Wir besuchten am Samstag auf dem Jakobsweg von Schwarzenburg nach Freiburg mehrere Kirchen, die letzte, grösste, bedeutendste war natürlich die Kathedrale von Freiburg, St. Nikolaus. Besonders gefiel uns ein viel kleineres Modell, die Jakobskapelle in Tafers FR, die ja auch dem Heiligen von uns Jakobspilgerinnen und -pilgern gewidmet ist. Die Kapelle ist dicht bepackt mit Pilgersymbolen und Pilgergegenständen wie etwa Pilgerstäben. Auch ist da eine Statue Jakobs sowie ein ihn ebenfalls zeigendes Fresko von 1620. Und draussen ist in den Boden eine Muschel eingelassen, das Erkennungszeichen derjenigen, die nach Santiago ziehen. Die Kapelle ist schon 1665 erwähnt, zu jener Zeit gab es bereits eine örtliche Jakobsbruderschaft, in der Gönner, Pilger und zur Pilgerschaft Entschlossene sich trafen; diese Bruderschaft schlief irgendwann ein, wurde aber 2002 als "Gruppe Santiago" wieder zum Leben erweckt. Eindrücklich ist auch der Bilderzyklus, der auf der Aussenfassade aufgemalt ist, die Geschichte ist an die 1000 Jahre alt. Sie geht so: Ein böser Wirt steckt nachts zwei Jakobspilgern, Vater und Sohn, einen goldenen Becher ins Gepäck. Und bezichtigt sie am nächsten Tag des Diebstahls. Der Sohn nimmt die Schuld auf sich und wird gehängt. Der Vater pilgert nach Santiago und klagt dem heiligen Jakob sein Leid. Als er zurückkommt, findet er den Sohn lebend am Galgen. Sein Sohn lebe, sagt er dem Wirt. "Wie diese Hühner, so ist auch dein Sohn tot", antwortet dieser und deutet auf einen Bratspiess. Worauf die Hühner vom Spiess wegfliegen. Der Vater und und der Sohn treten die Heimreise an. Und der böse Wirt wird hingerichtet.
Noch einmal Jakob in der Kapelle in Tafers. Man erkennt ihn am Hut mit der Muschel. Und am Pilgerstab.

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