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Freitag, 22. Oktober 2021

Babouti, Branger, Prudhomme


Der Deutsch-Französische Krieg endet 1871 mit der Niederlage Frankreichs. Ein Teil der französischen Bourbaki-Armee ist an der Grenze zur Schweiz eingekesselt, die 130 000 Männer sind verzweifelt, hungrig, erschöpft, krank, verwundet. Um nicht in Gefangenschaft zu geraten, verfügt die Armeeführung den Übertritt in die neutrale Schweiz. An der Grenze werden die 87 000 Bourbaki-Soldaten, die in unser Land kommen, entwaffnet und verpflegt. Die medizinische Versorgung übernimmt das wenige Jahre zuvor gegründete Schweizerische Rote Kreuz. Alsbald werden die Soldaten auf diverse Gemeinden verteilt. 247 von ihnen kommen nach Lützelflüh im Emmental. Man nimmt sie freundlich auf und quartiert sie in der Kirche ein, die mit Stroh ausgelegt wird. Als nach mehreren Wochen die Internierung endet, gibt es im "Ochsen" ein Abschiedsfest, die Soldaten bedanken sich für die Aufnahme. Drei von ihnen allerdings können nicht mehr heim. Sie sind an ihren Verletzungen aus dem Krieg gestorben. An der Kirchenwand fotografierte ich am Mittwoch den Gedenkstein für sie. Er trägt die Namen Jean Babouti, Pierre Branger und François Prudhomme.

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