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Sonntag, 3. Oktober 2021
Die Geschichte vom toten Pferd
Ich kann die Geschichte nicht vollständig erzählen. Zum Beispiel ist mir nicht bekannt, wem das Pferd gehörte. Einem Bauer der Umgebung, nehme ich an. Sicher ist eins: Das Pferd war tot, als wir es am Mittwoch passierten auf unserer Tessiner Bergwanderung (Eintrag von gestern). In der Senke zwischen den Zwillingsgipfeln Caval Drossa und Monte Bar waren bereits die Vögel am Werk, der Kadaver roch streng, wir hatten keine Lust, ganz nah heranzugehen. Später, im Aufstieg zum Monte Bar, blickten wir zurück und sahen einen Ladewagen auf dem Erschliessungssträsschen heranfahren. Männer schleiften das Pferd zum Strässchen, luden es auf, fuhren wieder talwärts. Als wir in der nahen Capanna Monte Bar ankamen, erkundigten wir uns. Man wusste Bescheid. Die junge Frau, die uns bediente, sagte, das Pferd habe ein Einschussloch von einer Gewehrkugel. Das sei ganz sicher ein besoffener Jäger gewesen. So etwas komme in der Gegend oft vor, manche Jäger tränken viel und ballerten dumm herum. Wer konkret der Schütze war, sei nicht bekannt, es werde wohl auch nie herauskommen. Soweit die Geschichte vom toten Pferd, die ich nicht vollständig erzählen kann.
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