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Mittwoch, 20. Oktober 2021

Schiefer als Schicksal


Unterwegs auf dem Spissenweg von Adelboden Richtung Frutigen (Einträge von vorgestern und gestern), sahen wir am Samstag am Eingang zum Lintergraben eine Nische mit einer ausrangierten Maschine. Um eine Schieferfräse von einst handelt es sich. Unter der Niesenkette wurde früher an verschiedenen Orten Schiefer abgebaut. Mit der Fräse spaltete man im Berg den freigesprengten Schiefer und schnitt ihn auf Schiefertafelformat zu. Die fertigen Tafeln vom Lintergraben wurden per Materialbahn via Kratzern hinunter zur Strasse an der Engstligen transportiert, reisten zum Bahnhof Frutigen und weiter, unter anderem nach Deutschland. Die Grube Wältiweide-Lintergraben wurde 1964 geschlossen, 13 Jahre später stellte die letzte Grube in der Gegend den Betrieb ein. 250 Jahre lang hatte man dem Berg Schiefer abgetrotzt.

P.S. In besagter Nische standen zur Veranschaulichung handliche Schiefertafeln. Auf die eine hatte jemand mit Kreide Folgendes notiert: "Mein Vater Adolf Fuhrer arbeitete manches Jahr in den Schiefergruben. Er starb an Schieferlunge." Der Berner Journalist und Schriftsteller Fredi Lerch hat zum Thema eine Reportage geschrieben.

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