Der Monte Bar auf Schweizmobil, Screenshot. |
Zwei Nachträge zum Monte Bar, den wir letzte Woche bewanderten:
- Oberhalb der Dörfer des Val Colla und des Val Capriasca gibt es am Fuss des Berges eine Geländeterrasse. Auf dieser mittleren Höhe stehen die Barchi, landwirtschaftliche Gebäude, in denen man traditionell im Frühling und im Herbst das Vieh unterbrachte. Die Barchi dürften dem Bar den Namen gegeben haben.
Einst bewaldet: der Caval Drossa (l.) und der Monte Bar. - In dieser waldreichen Gegend fällt die Kahlheit des Monte Bar und seiner Nachbargipfel auf. Einst waren auch sie dicht bewaldet. Dann kam das Jahr 1848. In Mailand brachen Unruhen aus, das Volk vertrieb die Österreicher, zu deren Territorium die Lombardei und Venetien gehörten. Als die Österreicher zurückschlugen, flohen viele Leute aus Mailand und der Region. Der im selben Jahr gegründete Schweizer Bundesstaat nahm 20 000 von ihnen auf. Im Gegenzug wies das Österreichische Reich alle Tessiner aus der Lombardei aus und schloss die Grenzen zum Tessin. Im armen Südkanton brach eine Wirtschaftskrise aus, der Hunger ging um. Man brauchte mehr Äcker und Weiden, holzte dafür die Wälder ab, der Berg wurde sozusagen rasiert. Die Folgen waren Erosion und Hochwasser. Später, kurz vor 1900, begann man mit der Wiederaufforstung. Der Monte Bar freilich ist nackt geblieben.
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