Gestern hatte ich in der Ajoie zu tun, dem Pruntruter Zipfel. Ausserdem machte ich eine kleine Wanderung. Sie führte mich zu einem von einer seichten Wasserfläche bedeckten Höhleneingang 20 Gehminuten vom Bahnhof Boncourt entfernt. Einst waren die Grottes de Milandre, ein unterirdisches Gangsystem von gut 11 Kilometern Länge, eine landesweit bekannte Attraktion. Alles begann 1714, als während eines Hangrutsches ein Loch zutage trat. Die Einheimischen begannen daraufhin ihre Unterwelt zu erkunden. Ab 1852 wurden die Grotten touristisch genutzt. Doch immer wieder wurden Abschnitte verschüttet. 1899 investierte ein örtlicher Unternehmer Geld in eine Sanierung und Sicherung, worauf der Betrieb im grossen Stil anlief. Es folgten die guten Jahrzehnte, Touristinnen und Touristen kamen von nah und fern. Bis 1983 Überschwemmungen besonders grosse Schäden anrichteten. Nun schloss man die Grottes de Milandre definitiv, nur Höhlenforscher und -forscherinnen sind seither noch zugelassen.
P.S. Obige zwei Fotos zeigen den Höhleneingang am Fuss des Hanges, zehn Meter vom Ufer des Talflusses Allaine entfernt. Im Hang selber gibt es am Treppenweg eine verschlossene Tür, siehe Foto unten. Mir ist nicht ganz klar, ob die Höhlenforscher und -forscherinnen sie benützen und ob auch die Touristen und Touristinnen von einst hier die Höhle betraten. Auf der Landeskarte ist die Höhle an diesem Punkt eingezeichnet.
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