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Der Speisesaal des ehemaligen Klosters Allerheiligen in Schaffhausen. Die Balken sind aus Föhrenholz. |
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Das Tor zum Kreuzgang. |
Im mittelalterlichen Kloster wird der Speisesaal als "Refektorium" bezeichnet, das lateinische Wort bedeutet so viel wie "Ort, an dem man sich neu macht". Also sich erfrischt und stärkt. In der Schaffhauser Altstadt steht das ehemalige
Kloster Allerheiligen, eine vor fast 1000 Jahren gegründete, in der Reformation aufgelöste Benediktinerabtei; in der zugehörigen Münsterkirche findet sich jene Glocke, die Friedrich Schiller zu seinem berühmten Gedicht "Das Lied von der Glocke" inspirierte. Zum alten Kloster gehört des weitern ein Kreuzgang. Vor allem aber ist auf dem Areal das "Museum zu Allerheiligen" untergebracht, das diverse Ausstellungen bietet: regionale Prähistorie, Naturkunde, Kunst. Auch ist da die
Sammlung Ebnöther mit Kunst vor allem aus Südamerika und Vorderasien, sie hat internationale Bedeutung. Unmöglich, sich in diesem Museum zu langweilen. Als ich mich am Samstag zur Sonderausstellung über das frühperuanische Volk der Moche im zweiten Stock begab, kam ich am Refektorium vorbei, das 1496 entstand. An langen Tischen nahmen in diesem riesigen Raum die Mönche schweigend ihre Mahlzeiten ein, ein Mitbruder las aus der Bibel – nun ja, die enthält auch sehr spannende Texte. Nachdem der Klosterbetrieb 1529 eingestellt worden war, nistete sich im Refektorium eine Schule für Bürgerknaben ein. Später unterteilte man den Raum und richtete Wohnungen ein. 1923 dann, als eine Renovation lief, stellte man das Refektorium wieder her. Hat sich gelohnt, finde ich.
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