Seine Eiskappe schwindet: der Glarner Tödi. (Schweizmobil, Screenshot) |
Unsere Berge ruhen nicht, sie sind ständig in Bewegung, ich las darüber gestern online einen Artikel der "Sonntagszeitung". Um die Höhe geht es in diesem Fall konkret. Grundsätzlich steigen die Alpen immer noch auf, Erdplatten, die aufeinander zudriften, bewirken es. Gleichzeitig erodiert der Fels, was das tektonische Wachstum mehr oder minder zunichte macht. Beide Veränderungen spielen im Millimeterbereich. Spektakulärer als geologische Faktoren macht sich in den Alpen die klimabedingte Eisschmelze bemerkbar, da reden wir von Metern. Das Fletschhorn im Wallis, Gemeinde Saas-Grund, war 1911 noch 4001 Meter hoch, heute sind es 3985 Meter, der Berg ist aus der Viertausenderliga abgestiegen. Der Glarner Tödi büsste in den letzten 63 Jahren 12 Meter ein und ist noch 3570 Meter hoch. Die Tendenz ist klar und wird sich fortsetzen: Unsere höchsten Gipfel schrumpfen massiv. Die Ausnahme ist der Mönch in den Berner Alpen. Er wächst, seit 1960 hat er um elf Meter zugelegt. Grund ist seine exponierte Stellung am Nordrand des Alpenhauptkamms; Stürme in Kombination mit riesigen Niederschlagsmengen transportieren enorme Schneemassen auf den Gipfel. Der Mönch, derzeit 4110 Meter über Meer, legt zu, wo seine Nachbarn verlieren. Nun wünsche ich allen ein gutes neues Jahr.
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