Holzbrücke über die Seine, hinten l. und r. die Türme der Nationalbibliothek. |
Noch mehr Eindruck als all das Erwähnte machte mir gestern das Riesenareal der Salpêtrière. Einst fertigte man dort aus Salpeter Sprengstoff. Dann verfügte Louis XIV den Bau eines Armenspitals auf dem Areal. Auch wahnsinnige Frauen wurden hospitalisiert - und übrigens war in der Salpêtrière auch der junge Sigmund Freud einige Zeit Gastarzt. Wir schauten uns die Kapelle an, in der vier Zürcher Kirchen locker Platz hätten. Wir lasen ein Schild, gemäss dem in der Zeit von Louis XIV 240 junge Frauen aus der Salpêtrière nach Kanada verschifft wurden, um dort zu heiraten, Kinder zu kriegen und so die gloriose Frankophonie zu stärken ("les filles du roi"). Schliesslich sahen wir eine Art historische Bungalow-Anlage, in der einst die geisteskranken Frauen einsassen; nachts kettete man sie vor dem Haus an, um ihnen frische Luft zuzuführen. Usw., man muss das Areal besuchen, das übrigens heutzutage das grösste Spitalgelände von Paris ist - was für ein wuchtiges Gebilde!
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