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Freitag, 1. August 2014
Am Palü spielten wir Steinbock
Wanderungen, die ich bisher gemacht habe. Nur schon die Vegetation: Türkenbund, Knabenkraut, Enzian und vieles mehr. Und Edelweiss direkt am Weg. Und dazu Gletscher, deren Zungen subtil rosa gefärbt waren - alter Saharastaub. Und natürlich Berge rundum samt dem Piz Palü als unserem Schutzpatron. Wir starteten beim Bernina-Hospiz, gingen den See entlang nach Süden bis zur Seespitze, stiegen auf zum Sassal Mason. Der Wirt des Hotelchens auf aussichtsrreichem Vorposten war ein verschlossener Kerl, als wir fragten, ob er das Gästebuch mit der Signatur von Marcel Proust noch habe, grummelte er nur "nein". Hernach wurde die Unternehmung grossartig. Wir hielten durch eine steile Wand auf einem komfortablen Pfad direkt auf den Palü zu, hatten dessen Gletscher samt Wasserfällen vor uns, mussten mehrere Male unter Bergbächen hindurch, die uns duschen wollten. Ein Feld mit grossen Felsbrocken war auch zu durchqueren, wir spielten Steinbock. Schliesslich auf 2320 Metern der Lagh da Caralin, ein Gletschersee, der auf manchen Karten keinen Namen trägt, obwohl er gross und von grosser Schönheit ist. Der Abstieg hernach zum Stausee Lagh da Palü wurde recht lang, wie mir überhaupt die ganze Wanderung viel anstrengender vorkam als ihre Eckdaten (4 1/4 Stunden Gehzeit, 360 Meter aufwärts, 920 Meter abwärts). Aber ich muss noch schildern, wie alles endete: Auf der Alpe Palü über dem Stausee tranken wir ein Bier und nahmen Käse. Und dann ging es noch einmal eine Geländeterrasse tiefer zur Bahnstation Cavaglia. Dort besuchten wir als letztes die nahen Gletschermühlen; auch sehr eindrücklich.
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