Es gibt in der Schweiz diese Orte, wo sich damals im Ancien Régime die Patrizier sammelten. Die Noblesse von Bern, also die Gnädigen Herren, mochte Gerzensee besonders, das erhöht zwischen Aare und Gürbe am Südfuss des Belpberges liegt und dem Auge das Schauspiel seines kleinen Sees bietet in einer Mulde etwas unterhalb. Sonnenverwöhnt und von den Winden einigermassen verschont, wird Gerzensee auch als "Berner Riviera" bezeichnet. Etliche edle und reiche Familien unterhielten im Ort Landsitze. Am Samstag kamen wir durch und bewunderten das Neue Schloss. Um 1700 erbaut, diente es zuerst den von Graffenried, dann den von Erlach als Residenz. In unserer Gegenwart war es vorerst Ausbildungszentrum der Schweizerischen Nationalbank, um bald an eine Stiftung überzugehen, die auf dem Anwesen Kurse für Zentralbankpersonal veranstaltet. Nicht übel – in diesem Gemäuer würde ich auch gern einen kleinen Lehrgang absolvieren. Aber bitte mit viel Zeit fürs Geniessen.
Gerzensee, das Neue Schloss. (Foto: Mike Lehmann / Wikicommons) |
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