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Mittwoch, 30. März 2022

Früher wars stiller

Der Eingang zur Bruderhöhle.
Für die gute Treppe hinab zur Höhle ist man dankbar.
Grillgerätschaften in der Höhle.
Am Montag um 7 Uhr 55 ging ich davon aus, dass ich mich um Punkt acht an den Schreibtisch setzen und den Arbeitstag beginnen würde. Um acht Uhr tat ich etwas ganz anderes. Ich beschloss spontan, meinen freien Tag der Woche einzuziehen. Denn dieser Montag würde der erste und letzte Sonnentag der Woche werden, wusste ich. Ich schnappte mir meinen Rucksack und fuhr los. In der Forchbahn hinab nach Zürich entschied ich mich für eine Route im Fricktal. Mehr von ihr morgen – heute vorgezogen bloss der Hinweis auf eine der Attraktionen am Weg. Südlich von Effingen, meinem Startort, besuchte ich am Hang des Hügels Widräk die Bruderhöhle. Diese Karsthöhle, Koordinaten 2649964 1259169, war wohl Teil eines grösseren unterirdischen Systems, das später einstürzte und einzig sie zurückliess. Gemäss einer Sage lebten in ihr einst freundliche kleine Wesen, Erdmannli und Erdwiibli, die eines Tages genug von der Zudringlichkeit der Menschen rundum hatten und verschwanden. Der Name "Bruderhöhle" deutet an, dass an dem Ort hoch über dem Sagimühlital ein oder mehrere fromme Eremiten hausten. Spuren von dieser Einsiedelei gibt es aber nicht. In unserer Gegenwart wurde die Bruderhöhle mit einer Feuerstelle samt Tisch und Bänken ausgestattet, eine Treppe aus Kalksteinen führt vom Waldweg zu ihr hinab. Was mir bei der Visite zu schaffen machte, war der Lärm der Autobahn A3 unten im Tal. Sie beraubt die Bruderhöhle einer wesentlichen Sache: Stille.
Tief ist die Höhle nicht. Hier der hintere Teil,
im vorderen steht der Tisch mit den Bänken.

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