Zürichtal zu Anfang des 20. Jahrhunderts. (Foto: Wikicommons) |
Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums las ich gestern Interessantes. Derzeit kommen viele Menschen aus der Ukraine in unser Land. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wars umgekehrt, da zog eine – vergleichsweise allerdings kleine – Zahl verarmter Schweizerinnen und Schweizer in die Ukraine. Dort gründeten sie zwei Dörfer. 1803 reisten etwa 60 hiesige Familien, viele davon aus dem Kanton Zürich, Richtung Osten. Sie siedelten auf der Krim, nannten ihr Dorf "Zürichtal", bauten etwas auf, das sich sehen liess, betrieben Ackerbau und Schafzucht. Deutsche gesellten sich im Laufe der Zeit hinzu, man sprach Russisch, Tatarisch, aber auch Alemannisch. Das Ende kam, man ahnt es, mit dem Kommunismus. 1941 liess Diktator Stalin viele der Bewohnerinnen und Bewohner nach Kasachstan deportieren. "Zürichtal" hiess fortan "Zolotoe Pole", Goldenes Feld. Einige der von den Schweizer Einwanderinnen und Einwanderern erbauten Häuser stehen im Dorf noch, so der erwähnte Blog. Auch die alte Kirche steht weiterhin da. Ohne Glockenturm freilich, er wurde gesprengt.
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