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Er starb jung: Pietro Bernos Statue in Quartino. |
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Quartinos Kirche San Nicola da Bari. |
In Quartino am Rand der Magadinoebene steht eine hübsche Kirche, die nach ihrem
Patron "San Nicola da Bari" heisst. Nebenpatron ist ein
Seliggesprochener, Pietro Berno. Seine Lebensgeschichte fasziniert mich, seit ich kürzlich in der Kirche war und die Statue sah, die ihn verkörpert. 1553 wird Pietro Berno in Ascona geboren. Nach der Schulzeit entscheidet er sich für eine kirchliche Laufbahn. Den Jesuiten schliesst er sich an. Dieser Orden betreibt die Missionierung des Fernen Ostens. 1579 bricht
Pietro Berno auf nach Indien, das unter portugiesischer Kolonialherrschaft steht. Sein Ziel ist Goa, wo die Jesuiten bereits 80 Kirchen unterhalten und danach trachten, weitere Landstriche zu christianisieren. In einem hinduistisch geprägten Gebiet wird dem jungen Tessiner Priester eine Kirche zugewiesen. Er erweist sich als Eiferer, nimmt teil an der Zerstörung von Hindutempeln, vernichtet einen als heilig verehrten Ameisenhügel und soll gar eine heilige Kuh getötet haben. Am 15. Juli 1583 rotten sich im Ort Cuncolim Einheimische zusammen. Pietro Berno und ein anderer Jesuit werden massakriert. Und so endet dieses Leben mit 30 Jahren. Heute sind in Cuncolim, einer kleinen Stadt, rund die Hälfte der Menschen Hindus. 38 Prozent sind Christinnen und Christen. Pietro Bernos Haupt wird in der Pfarrkirche von Ascona aufbewahrt.
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