1903, Touristen und Touristinnen bei der Jungfraubahn-Station Eigerwand, wo ein kleines Restaurant eingerichtet ist. (Foto: Wikicommons) |
Da wäre ich auch gern dabei gewesen. Als Getragener natürlich, nicht als Träger. Adolf Guyer-Zeller, der Grossindustrielle aus dem Zürcher Oberland, schafft zu Ende des 19. Jahrhunderts, was einige Vorgänger nicht geschafft haben. Er sichert sich die Konzession zur Erstellung einer Bahnlinie auf die Jungfrau im Berner Oberland. Dass Guyer-Zeller reüssiert, hat nicht zuletzt mit einem Experiment am lebenden Menschen zu tun. Vor ihm sind Unternehmer und Ingenieure am Argument gescheitert, man könne keine Bahn in eine derartige Höhe bauen, die Passagiere und Passagierinnen würden es gar nicht überleben. Guyer-Zeller lanciert deswegen eine Expedition. Am 15. September 1894 lässt er sieben Versuchspersonen im Alter von 10 bis 70 Jahren von je sechs bis acht Trägern auf das Breithorn-Plateau oberhalb Zermatt tragen, auf 3750 Meter über Meer. Die Beteiligten überstehen den komfortablen Ausflug ins Hochalpine bestens. Und so darf Guyer-Zeller die Bahn bauen. Freilich wird sie am Ende nicht bis auf die Jungfrau fahren, sondern nur aufs Jungfraujoch. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
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