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Donnerstag, 2. Juni 2022

Per Metro nach Bosco

Wir fahren von Domodossola, Italien, mit einem Elektrobus das Tal des Toce hinauf und erreichen das Val Formazza. Luftlinie sechs Kilometer entfernt liegt in Ostrichtung das Dorf Bosco Gurin, Kanton Tessin, Schweiz; es ist berühmt als einziges Tessiner Dorf, in dem Deutsch geredet wird. Zwischen dem Val Formazza und Boso Gurin zieht sich eine Bergkette, die auch die Landesgrenze bildet. Kein Problem. Wir steigen auf der italienischen Seite um auf die einspurige Standseilbahn, die in einem Tunnel ins 250 Meter höher gelegene Bosco Gurin aufsteigt. Acht Minuten dauert die Fahrt, 50 Leute haben in der Bahn Platz. Bosco Gurin, wir kommen! Später reisen wir dann, wieder in einem Elektrobus, von Bosco Gurin die Valle di Bosco Gurin und das Maggiatal hinab nach Locarno. War ein hübsches Reisli.

Bosco Gurin, 1500 Meter über Meer, schmuck.
(Foto: Alessandro Vecchi / Wikicommons)
Ich rede von einem Projekt. 52 Millionen Franken würde es kosten, wobei 15 Millionen von staatlicher Seite kämen. Dahinter steht der Unternehmer Giovanni Frapolli, der in Bosco Gurin eine Jugendherberge, ein Hotel sowie Skiliftanlagen besitzt und gern mehr Gäste im abgelegenen Dorf sehen würde, das noch rund 60 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Freilich sieht es danach aus, als seien just sie mehrheitlich gegen die neue Bahn. Kann man verstehen, der Rummel ... Wobei Bosco Gurin gleichzeitig mit Abwanderung konfrontiert ist. Es serbelt. Mal schauen, ob die alpine Metro, von der ich letztes Wochenende in der Zeitung "Schweiz am Wochenende" las, eine Chance hat.

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