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Freitag, 17. Juni 2022

Hans Schwarz und die Pferde

Das Anwesen Maison Rouge in Les Bois. Das Haus rechts war früher Teil eines Klosters. 

Hans Schwarz, Jahrgang 1895, wuchs in Bern auf. Sein Vater betrieb dort ein Lebensmittelgeschäft und hielt Fuhrpferde, so kam der Sohn in Kontakt mit Pferden – der Beginn einer lebenslangen Liebesgeschichte. Hans Schwarz wurde Offizier im Trainwesen. In den Dreissigerjahren absolvierte er diverse Langstreckenritte durch europäische Länder, über diese Unternehmungen verfasste er vielbeachtete Bücher. Er war nun bekannt als Mann der Pferde, aber auch als aufmerksamer Beobachter seiner Zeit, der mit Nachdruck die Nazis kritisierte und gegen sie anschrieb; nur konsequent, dass er sich auf den Journalismus verlegte. Als die Schweizer Armee nach dem Krieg den Train abbaute, also Pferde abstiess und liquidierte, enragierte das Schwarz sehr. Es war einer der Gründe dafür, dass er 1958 in den Freibergen, heute Kanton Jura, die Stiftung "Fondation pour le Cheval" lancierte. Sie gibt es bis heute, auf drei Höfen umsorgt sie geschundene und alte Pferde. Der bekannteste dieser Höfe ist Le Roselet bei Les Breuleux. Der grösste Hof der Stiftung aber ist der bei Maison Rouge etwas ausserhalb von Les Bois, an dem ich diesen Montag vorbeikam. Etwa 80 Pferde, Ponys und Esel geniessen dort den Ruhestand, auch ein kleines Restaurant gibt es. Gern hätte ich die Tiere fotografiert. Aber sie waren nicht zu sehen, vermutlich grasten sie grad auf einer der Weiden rundum.

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