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Sonntag, 5. Juni 2022

Hundwil und Hund

Festplatz und Festivalzentrum: der Hundwiler "Bären".

Gestern trat ich in Hundwil am Appenzeller Wanderfestival auf, einem erstmals durchgeführten dreitägigen Anlass mit reichhaltigem Programm. Es hatte auf dem Festplatz nicht besonders viele Leute, jedenfalls nicht am Vormittag, eventuell waren die meisten auf einer der geführten Wanderungen unterwegs, das Wetter war ja grandios. Zu meinem Vortrag "Mein Appenzellerland" über spezielle Orte in der Region kamen gerade mal drei Personen. Natürlich gab ich mir Mühe, sie gut zu unterhalten, und denke, dass mir das auch gelungen ist. Unter anderem erwähnte ich die Hundshenki, eine Flur in der Nähe von Appenzell, von der ich in diesem Blog auch schon erzählt habe; der bizarre Name hat ziemlich sicher mit einem Tierprozess zu tun und nicht mit dem Gerücht, dass wir Appenzeller unsere Hunde ässen. Gerücht? Der Mann im Publikum, vielleicht 70, durch seinen Dialekt klar als Appenzeller kenntlich, meldete sich an dieser Stelle zu Wort. Er berichtete, er sei in einer armen Bauernfamilie im Ausserrhoder Mittelland aufgewachsen – und selbstverständlich hätten sie daheim den Hofhund gegessen, wenn der altershalber abgetan werden musste. Ihm habe das nichts ausgemacht, es sei ganz normal gewesen. Aber ein Genuss gewesen sei es nicht. "Die Mutter machte mit dem Fleisch ein Voressen. Es war schon sehr zäh."

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