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Armer Drachen. Die Lanze des Ritters gibt ihm den Rest. |
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Im Inneren dominiert der Barock. |
Die Piottinoschlucht trennt die obere von der mittleren Leventina und war einst ein unüberwindliches Verkehrshindernis auf der Gotthardroute. Bis Ende des 14. Jahrhunderts gab es keinen Saumpfad durch die Schlucht, der Nord-Süd-Verkehr basierte auf einer Umgehung, man verliess in Fiesso die Talsohle, stieg auf nach Prato und stieg wieder ab nach Faido. Was auch heisst: Das kleine, heute so verschlafen wirkende Örtchen Prato war einst wichtig, es lag an einer bedeutenden Transitstrecke. Dazu passt die in Grundriss und Lage auffallend mächtige Kirche, die schon für 1210 belegt ist, von ihr ist ein romanischer Glockenturm übriggeblieben, wohingegen das eigentliche Gebäude Jahrhunderte jünger ist. Unlängst wanderte ich in Prato vorbei und leistete mir selbstverständlich den Abstecher zum Hügelsporn mit dem von weitum sichtbaren
Gotteshaus. Vieles gefiel mir an und in ihm, am besten aber das Fresko im Eingangsbereich, geschaffen von einem lombardischen Künstler zu Beginn des 16. Jahrhunderts und in unserer Neuzeit restauriert. In blassen Farben ist dargestellt, wie der heilige Georg als tapferer Ritter hoch zu Ross den Drachen tötet und die Königstochter rettet. Heute ist man geneigt, sich auch in den Drachen einzufühlen – musste die gezielte Massakrierung sein, ging das nicht anders? In früheren Zeiten aber empfand man Georgs Tat als ganz und gar gut.
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"San Giorgio" steht erhöht am Rand von Prato. |
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