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Montag, 26. Dezember 2022

Zu Tode gemäht

Ueli an der ungewohnten
Sense: Madiswiler Wappen.
  (Wikicommons)
Madiswil im Oberaargau wird "Linksmähderdorf" genannt. Das hat mit einer Sage zu tun, gemäss der dort einst ein Bursche namens Ueli lebte. Er verliebte sich in das Vreneli, die Tochter eines reichen Bauern. Der Vater wollte die Hochzeit nur erlauben unter einer Bedingung: Ueli, der Rechtshänder, musste mit der Linkshändersense ein Riesenkreuz in eine Wiese mähen. Ueli schaffte es, brach am Ende aber vor Anstrengung tot zusammen – er hatte sich sozusagen zu Tode gemäht. Im Wappen von Madiswil ist er verewigt, auch hat der Ort einen "Linksmähderpfad" und eine Dorfzeitung namens "Der Linksmähder". Und: Es gibt dort eine "Spielgemeinde", die das Theaterstück des Lehrers Heinz Künzi aufführt, das die traurige Liebesgeschichte erzählt. Und zwar alle zehn Jahre, denn laut einer juristischen Klausel kann Madiswil nur so das Aufführungsrecht behalten. Was es nicht alles gibt in diesem Land.

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